Mythen des Lesens

Über eine Kulturtechnik in Zeiten gesellschaftlichen Wandels

Mit welchen Herausforderungen sieht sich die Kulturtechnik Lesen in unserer Gesellschaft konfrontiert und was wissen wir darüber? Die Beiträger*innen des interdisziplinären Netzwerks Leseforschung versammeln eine Vielzahl kursierender »Mythen« des Lesens mit dem Ziel, vorherrschende Meinungsbilder einer kritischen und wissenschaftlich fundierten Betrachtung zu unterziehen. Dazu zeigen sie auf, welche Haltungen und Erwartungen das Lesen begleiten und von welchen gesellschaftlichen Gemeinplätzen Lesetätigkeiten, der Buchmarkt sowie unterschiedliche Medien der Literaturrezeption bestimmt sind. Die essayistische Sammlung leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Lesens in Zeiten des Wandels.

Das Buch adressiert die am Thema Lesen interessierte Öffentlichkeit.

Achtermeier, Dominik; Kosch, Lukas (Hg.): Mythen des Lesens. Über eine Kulturtechnik in Zeiten gesellschaftlichen Wandels. Reihe ›Lettre‹, transcript, Bielefeld 2024. 978-3-8376-7208-4

Ab sofort verfügbar Open Access und gedruckt.

Die Publikation wurde gefördert durch die DFG im Rahmen des Projekts »Forschungsfeld Lesen« (Förderlinie Wissenschaftliche Netzwerke).

Cover des Buchs Mythen des Lesens

Inhalt

  • »Früher wurde mehr gelesen«. Über Aussagen zur Veränderung des Leseverhaltens im Zeitablauf (Svenja Hagenhoff)
  • »Jungen lesen nicht gerne und Mädchen lesen viel besser als sie«. Wie Gender als Differenzkategorie das Lesen beeinflusst (Ines Heiser)
  • »Lesen lernt man in der Schule«. Über das fortwährende Lernen des Lesens (Astrid Wirth & Birgit Landman)
  • »Lesen macht schlau und wer nicht lesen kann ist dumm«. Zusammenhänge zwischen Lesefähigkeiten und Intelligenz (Astrid Haase & Sascha Schroeder)
  • »Lesen macht uns zu sozialen und empathischen Menschen«. Zur prosozialen Funktion des Lesens (Gerhard Lauer)
  • »Lesen macht glücklich«. Wie das ›Leseglück‹ die Vorstellung vom ›richtigen‹ Lesen einschränkt (Ute Schneider)
  • »Lesen ist eine einsame Angelegenheit«. Über einsames und gemeinsames Lesen (Ina Brendel-Kepser)
  • »Ich habe keine Zeit zu lesen«. Warum Lesen als lebensverlängernde Maßnahme gelten kann (Anna Kretzschmar-Schmid)
  • »Man kann nichts anderes lesen als Texte«. Ein Versuch über die Lesbarkeit der Stadt (Jens Wietschorke)
  • »Wir lesen E-Books oberflächlicher als gedruckte Bücher«. Über Bildschirmmedien und Buchlektüre (Günther Stocker)
  • »Videostreaming ersetzt Bücher im Alltag«. Zur angeblichen Verdrängung des literarischen Lesens durch neue Medien (Axel Kuhn)
  • »Lesen ist wie Musikhören, nur anstrengender«. Der Versuch eines Vergleichs von zwei eigentlich nicht vergleichbaren Freizeitaktivitäten (Jana Lüdtke)
  • »Hörbücher hören ist nicht so wertvoll wie ›richtiges Lesen‹«. Über die Unterschiede der auditiven und visuellen Rezeption von Literatur (Lukas Kosch)
  • »Literarische Texte müssen richtig gelesen werden«. Eine Hinterfragung des kritischen Lesens (Landon Reitz)